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Willkommensgeschenke zur Geburt eines Babys

Willkommensgeschenke zur Geburt eines Babys sind weltweit tief verankerte Traditionen, die das neue Menschenkind begrüßen und beschützen sollen.

Das Kind wird so in die Gemeinschaft aufgenommen und soll mit Liebe, Wohlstand, Gesundheit und Glück aufwachsen. In den verschiedenen Kulturen gibt es spezielle Willkommensgeschenke – manche mit einer symbolischen Bedeutung, andere eher praktische, oft liebevoll handgefertigte Präsente.

So gibt es beispielsweise Schutzengel, Geburtsteller, Lebensbäume, Armkettchen mit Namengravur, Holzspielzeug, Kleidung oder auch Geldgeschenke.

Allen gemeinsam ist, dass sie sowohl die familiäre als auch die gesellschaftliche Verbundenheit sowie die Freude über das neugeborene Kind zum Ausdruck bringen.

Auch manche Staaten beschenken das Neugeborene und drücken so die Aufnahme in die Gesellschaft aus. 

Weltweit einzigartig ist die Babybox in Finnland, die bereits 1937 eingeführt wurde, ursprünglich nur für sozial benachteiligte Frauen, ab 1949 für alle. Ökologisch hergestellte Unisex Produkte mit allem, was ein Baby im ersten Lebensabschnitt benötigt. 

Aus den USA, Großbritannien und Australien kommen die „Baby Shower“ Partys, die mittlerweile auch in Mitteleuropa verbreitet sind.
Eine Feier mit Essen, Trinken und meist üppiger Dekoration sowie der Bekanntgabe des Geschlechts des Kindes. Die eingeladenen Verwandten, Freunde und Bekannten schenken kunstvoll aus Stoffwindeln drapierte „Torten“, Baby Erstausstattung, Spielzeug oder auch Geschenke für die Mütter.

Der sogenannte „Geburtsteller“ ist eine vor allem in Süddeutschland (Bayern, Baden-Württemberg, teilweise auch in Sachsen) verbreitete Tradition.
Es handelt sich dabei um einen bemalten Keramik- oder Holzteller, der mit den persönlichen Daten des Neugeborenen (Name, Geburtsdatum, Uhrzeit, Gewicht, Größe) versehen ist und als Erinnerungsstück dient.

 

Mädchen und Jungen bekommen in der Ukraine ein Geburtshemd mit einer gestickten Rose.
Heute symbolisiert sie auch den Widerstand des ukrainischen Volkes gegenüber dem Angriffskrieg Russlands.

 

In der serbischen Tradition erhalten Kinder von der engsten Familie und den Taufpaten Goldmünzen („Dukat“) oder Silbermünzen. 

In Zentralserbien gab es neben den üblichen praktischen Präsenten auch einen Apfel, Symbol für Rosigkeit und Gesundheit. Auch ein Brot oder ein Ei sollen Gesundheit für das Baby versinnbildlichen.

 

Traditionell gibt es den Brauch der „Babine“ – den ersten Besuch bei der Familie mit dem Neugeborenen, bei dem Geschenke überreicht werden. Dieser Besuch darf frühestens 40 Tage nach der Geburt stattfinden, niemals früher.

Die Gäste werden bewirtet, dies kann ein kleiner Imbiss oder auch ein Mittagessen sein. Diese Tradition ist auch heute noch lebendig.

 


Text © Susanne Auer, Tijana Jakovljević-Šević, Frauen in der Einen Welt
Objekte © Sammlung "Frauen in der Einen Welt"

Impressum der Ausstellung

 

zur Ausstellung 2025 "Hört die Stimmen der Frauen"

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