© Annette Horn
Die Wiedergeborene
Manche Menschen erleben ihr bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht als nicht passend zu ihrer inneren Identität. Diese Diskrepanz kann ein tiefes Gefühl der Fremdheit oder des Andersseins auslösen – besonders dann, wenn das Umfeld diese Empfindungen nicht nachvollziehen oder akzeptieren kann.
Geschlechtsangleichende medizinische Operationen sind erst im Erwachsenenalter, also ab 18 Jahren, erlaubt. Als vorbereitende Maßnahmen werden meist entsprechende Hormone gegeben, die den Geschlechtswandel unterstützen.
Nach umfassenden Beratungen werden medizinische Maßnahmen durchgeführt. In der ersten Operation wird die anatomische Angleichung vollzogen, in der zweiten Operation geht es um funktionale und optische Korrekturen.
Die beiden Fotos in der Ausstellung stammen von der Fotografin Annette Horn aus Nürnberg. Sie zeigen eine junge, glückliche Frau, die ihren Weg gefunden hat: Endlich fühlt sie sich auch körperlich als die Frau, die sie immer war – ein Neubeginn. Ihre Worte dazu: „Die Operation war für mich eine Befreiung. Nur das Fahrradfahren musste ich neu lernen!“
Text © Ariane Niehoff-Hack, Gudrun Cyprian, Frauen in der Einen Welt
Foto 1. und 2: Annette Horn, Die Wiedergeborene, Deutschland 2024. Leihgabe: Annette Horn.