Liebes Tagebuch,
heute war ein furchtbarer Tag. Angefangen hat es damit, dass ich verschlafen habe. Infolgedessen fand ich mich in meine Decke eingewickelt auf·dem Bett sitzend, mit ungeputzten Zähnen und ohne Frühstück wieder und musste mich beeilen, um die Mathevideokonferenz nicht zu verpassen. An diesem Punkt war der Tag bereits nicht mehr zu retten. Zum Glück haben wir alle nur unseren Ton an, und nicht das Video - das wär`s noch gewesen! Obendrauf kam dann auch noch, dass ich gemerkt habe, wie viel ich nachzuholen habe, da ich in letzter Zeit unbewusst scheinbar ein wenig geschludert habe.
Du glaubst es kaum, aber das hat meinen Tag auch nicht besser gemacht.
Da mir mein Magen schon seitdem ich aufgewacht bin geknurrt hat, nahm ich mir vor, erst mal was zu frühstücken. Als ich aber nach unten in unser Esszimmer kam, saß dort meine Mutter mit viel zu guter Laune im Homeoffice, die mir auch noch mitteilte, wie viele Maschinen Wäsche sie heute schon gewaschen hat - Applaus! Also hab ich mir nur schnell lieblos einen Toast geschmiert und bin dann wieder in mein Zimmer verschwunden.
Nachdem ich gegessen hatte, habe ich mich erst mal fertig gemacht und umgezogen. Bis zum Mittagessen habe ich meine Zeit mit anstehenden Hausaufgaben verbracht, von Chemie bis hin zu Reli. In Chemie sollte ich mir einen ewig langen Film über Metalle anschauen, um danach zwei Blätter darüber ausfüllen zu können. Naja, nachdem ich erst mal 20 Minuten gebraucht hab, um mich bei der FWU Mediathek anzumelden und den Film zu suchen, hatte ich eigentlich schon wieder gar keine Lust mehr. Aber das hilft mir leider recht wenig.
Wenigstens das Mittagessen war gut. Nudeln! Nudeln gehen immer!
Danach habe ich mit Physik weitergemacht und anschließend angefangen, ein paar von den versäumten Matheaufgaben nachzuholen. Als ich dann mal eine Pause eingelegt habe und eine Folge Netflix geguckt habe, weil ich mich gerade nicht mehr konzentrieren konnte und· eben einfach mal eine kurze Pause gebraucht habe, kam natürlich genau dann meine Mutter ins Zimmer. Die war natürlich nett wie immer: „Also wenn du die ganze Zeit nur Netflix guckst, wundert's mich nicht, dass du in Mathe Aufgaben nachholen musst", hat sie mit hochgezogenen Augenbrauen gesagt.
Ein weiterer Pusher meiner guten Laune. Nachdem ich natürlich trotzdem die Folge fertig geschaut hatte, habe ich dann mit Mathe weitergemacht. Irgendwann war's dann wirklich genug und ich habe aufgehört mit Schule für den Tag.
Danach habe ich bis zum Abendessen mit meinen Freundinnen telefoniert. Beim Abendessen habe ich mich dann so an meinem Wasser verschluckt, dass ich dachte, ich ersticke. Aber wie du siehst, lebe ich noch. Nach dem Essen war ich dann noch mit meinem Hund draußen, um mich wenigstens ein bisschen heute bewegt zu haben. Danach habe ich nochmal ein bisschen Netflix geguckt, und inzwischen bin ich dabei, dir zu schreiben. Ich hoffe, morgen läuft mein Tag ein bisschen besser.
Deine Lisanne
image © Jaron Gaudernak, 5a
texte © Lisanne Krantz
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