Liebes Tagebuch,
heute war mal wieder ein ziemlich langweiliger und zugleich anstrengender Tag, wie so oft in der Zeit der Quarantäne. Ich bin morgens aufgestanden, natürlich viel später als zur normalen Schulzeit, und hatte erstmal online Unterricht in Physik. Daraufhin musste ich noch viele Hausaufgaben machen, die insgesamt 4 Stunden gedauert haben. Als ich damit fertig war, habe ich etwas zu Mittag gegessen, und nach dem Essen ging es dann direkt weiter mit Latein Nachhilfe. Danach musste ich noch meine Chemie-Hausaufgabe fertigstellen, da ich sie vor dem Essen nicht mehr geschafft hatte und diese aber bis zum Abend abgegeben werden musste. Als ich dann endlich mit dem Schulzeug fertig war, bin ich mit meiner Mutter einkaufen gegangen, um ihr ein bisschen zu helfen. Da man gerade keine Freunde treffen darf und ich nicht wusste, was ich danach tun soll, habe ich Netflix geschaut.
Für mich ist es zurzeit schwer herauszufinden, wie ich meinen Tag gestalten und sinnvoll nutzen kann, da für mich sonst als Erstes Freunde treffen in Frage kam. Ich beschäftige mich vorwiegend den ganzen Tag mit dem Thema Schule, da die Lehrer viel aufgeben. Das macht mich selbst ziemlich fertig und nimmt mir teilweise sehr die Motivation weiterzumachen.
Oftmals bin ich überfordert mit den Aufgaben bzw. dem selbständigen Erlernen vom Stoff. Obwohl ich oft lange an den aufgegebenen Aufgaben sitze, schaffe ich es nicht, alle fertig zu bekommen und komme daher in manchen Fächern nicht hinterher. Zum Glück gibt es Tage, an denen wir wenige Aufgaben zu erledigen haben. Dann kann ich die nicht geschafften Übungen von den Vortagen nachholen. Das Wochenende und die Ferien sind somit teilweise auch meine Rettung. Manche Themen bleiben ungeklärt, da sie nicht selbständig gelöst werden können. Auch hier hätte ich mir teilweise mehr Engagement von den einzelnen Fachlehrern gewünscht. Nur Arbeitsaufträge zu vergeben ohne Erklärung und Lösung ist meiner Meinung nach in Corona-Zeiten nicht angemessen. Das Schulmodel geht kreativer und fortschrittlicher, auch im Hinblick auf die Online-Möglichkeiten. Hier hätte ich mir mehr Ideen gewünscht.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir Corona nicht nur in schulischer Sicht geschadet hat. Eingesperrt zu sein, alles alleine zu regeln und das ohne Mitmenschen, macht mich traurig. Ich freue mich auf soziale Kontakte innerhalb der Schule, Stoff - von den Lehrern vermittelt und nicht nur in Eigenregie, und natürlich vermisse ich meine Freunde, auch wenn ich zu einigen Kontakt habe. Es ist alles anders als vor Corona.
image © Kathrin Schöller (Kunstprojekt Corona)
texte © Luisa Kunert
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